Susanne Niemeyer, Soviel du brauchst. Sieben Sachen zum besseren Leben
Buchbesprechung
Der Einstieg
Der Titel klingt nach Minimalismus, sieben Sachen klingt nach „mehr“ und beim Bild beziehungsweise beim Aufschlagen des Buches kommt man drauf: Die „Sachen“ sind keine Gegenstände sondern Sachen im Sinne von „das ist so eine Sache mit der Freiheit".
Was wir brauchen, brauchten auch schon unsere Vorfahren
Ob „herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Leben" oder „AN ALLE HAUSHALTE": Susanne Niemeyers erste Sätze fesseln sofort. Die realistischen, erfundenen, normalen, verrückten, komischen und nachdenklichen Geschichten-Spots bringen Licht ins Leben. Dabei sind sie keineswegs weich gespült. Unterm Strich (im wahrsten Wortsinn) steht die biblische Textstelle, die den Anstoß zur Geschichte gab. Und man merkt: Wir suchen seit Jahrtausenden, Leben für Leben, nach den gleichen Basics.
Orientierung
Die Glaubensrichtung spielt für den Wert des Inhalts keine primäre Rolle. Eher das Gefühl, wir könnten insgesamt etwas ins Ungleichgewicht geraten mit der Verteilung der Sachen. Manche Branchen wissen nicht, wie sie die Arbeit schaffen sollen, andere hätten gerne mehr davon. Auch mit dem Vertrauen könnte es besser stehen. Vertrauen wir darauf, dass es weihnachtlich wird, auch wenn die äußeren Bedingungen pandemisch sind? Sind Ungeimpfte freier als Flüchtende an Grenzen, auch bei Ausgangsbeschränkungen? Dazu steht keine Geschichte direkt im Buch, aber das Buch hat Auswirkungen.
Weitergeben
Wer Lust hat, kann diese Sachen weitergeben und – oh Wunder – sie vermehren sich. Und vielleicht sucht ja noch jemand ein Geschenk für jemanden, der alles hat.
Ihre Gudula Buzmann
Susanne Niemeyer, Soviel du brauchst
Sieben Sachen zum besseren Leben
Verlag Herder
Gebunden
ISBN 978-3-451-38863-7