Klaus Schirmer, Das Husky-Prinzip
Buchbesprechung
Der Einstieg
In der Pfalz herrscht gerade Hochsommer. Das ist zwar nicht der Grund für die Wahl des heutigen Newsletter-Titels. Dieser hat aber abkühlende Wirkung: weißes Cover, die Husky-Augen in Eisblau, die Titelschrift ebenfalls. Die Bilder, die im Kopf entstehen, zeigen eine weiße, endlose Schneelandschaft.
Das Kernthema …
… wird gar nicht so kalt, sondern durchaus emotional präsentiert. Der Autor, erfolgreicher – und nicht zuletzt für seine Mitarbeiterführung ausgezeichneter – Apotheker und Unternehmer, beschreibt in der Analogie eines Husky-Rennens mit Musher (Schlittenhundeführer), was in der Mitarbeiterführung schief gehen kann. Da ist man im Einstellungsgespräch ganz begeistert von einer Person, doch der „Dackel“, so toll er auch sein mag, passt einfach nicht in ein Husky-Gespann. Oder man spannt aus vermeintlicher Not ein noch nicht richtig eingearbeitetes Tier bei einem wichtigen Rennen an einen freien Platz, dabei wäre das Team leistungsfähiger, wenn der Platz frei und der neue Hund zuhause bliebe.
Weitere Beispiele
Huskys wollen gefordert werden. Mit Dackeln werden Sie andere Aufgaben bewältigen, aber kein Schlittenrennen gewinnen. Jede Führungskraft muss sich also fragen, wo sie selbst gerade steht und wer in dieser Situation zur Aufgabe und zum Team passt.
Auch vor einem Schlitten ziehen stärkere und schwächere, erfahrene und neue Hunde miteinander. Der Schlittenhundeführer muss jedes Tier genau kennen und wissen, auf welchem Platz bei dem kommenden Rennen welche Eigenschaften gefordert sind.
Der Musher muss seinen Tieren vertrauen. Im Rennen sieht der Leit-Husky die Bodenwelle zuerst und weicht ihr aus. Der Musher, der exakt auf seiner Route besteht, weil er seinem Team nicht vertraut, verliert das Vertrauen des Teams. Huskys – und Menschen – sind nicht dumm.
Entspannte Lektüre …
… im Sinne eines guten Storytelling mit Substanz. Wer noch nicht ganz in die Bilderwelt der Analogie eingetaucht ist, mag sich an der Gleichsetzung von Hund und Mitarbeiter stören. Das gibt sich, denn die Wertschätzung gegenüber dem Team ist nicht zu überlesen.
Einen schönen Sommer und bleiben Sie gesund!
Ihre Gudula Buzmann
Klaus Schirmer, Das Husky-Prinzip
Von Leithunden, langen Leinen und Freundschaft in der Team-Führung
Verlag Wiley-VCH, 978-3-527-50981-2