Frederik Hümmeke, Follow your Flow
Buchbesprechung
Es gibt Menschen, die wissen nicht, was sie tun. Um es deutlicher zu sagen: Sie wissen nicht, was sie alles schon getan haben und wie viel Energie das gekostet hat. Das Energiereservoir ist natürlich erschöpft und muss vor dem nächsten Aktivitätsschub erst aufgefüllt werden. Der Autor liefert ein eigenes Beispiel: Konzentriert arbeitet er über Mitternacht hinweg an dem Buch, muss am nächsten Tag aber früh aufstehen. Ganz klar, dass der Tag für konzentrierte Flow-Phasen nicht geeignet ist.
Die eigenen Vorlieben kennen
Bereits beim Schlaf zeigen sich persönliche Unterschiede. Lerchen gehen früher schlafen als Eulen und sind daher auch zu anderen Zeiten fit. Wer seinen Biorhythmus kennt – wie man ihn findet: siehe Buch –, kann zur richtigen Zeit ins Bett gehen und wird auch ohne Wecker passend wach; passend, um sich nicht trotz ausreichender Schlafmenge müde zu fühlen.
Darüber hinaus „ticken“ wir alle unterschiedlich. Wir sind ordentlich oder nicht, eher selbst- oder eher fremdbezogen, gehen unterschiedlich mit Stress um. Auch das hat Einfluss auf die Art, wie wir in einen Flowzustand kommen. Selbst Prokrastination hat einen persönlichen Grund, der mit reinem Willen kaum auszuräumen ist: Das Default Mode Network, das Ruhezustandsnetzwerk im Gehirn, ist bei Prokrastinierern aktiver, sie denken ständig darüber nach, was alles noch oder als nächstes zu tun ist. Wer das Netzwerk zur Ruhe bringt, schafft mehr.
Flow-Bausteine
Auf ausreichend Schlaf achten, sich mehr bewegen, sich gut ernähren: alles schon gehört. Dadurch, dass Hümmeke zusätzlich erst einmal Grundlagenwissen aus Neurowissenschaft und Ernährung vermittelt, können wir die unspezifischen Begriffe „ausreichend, mehr, gut“ für uns selbst konkretisieren. Eine wichtige Erkenntnis könnte aber auch sein, sich den eigenen Druck zu ersparen. Es ist ganz natürlich, dass Flow-Phasen von anderen Phasen abgelöst werden. Es ist erwartbar, dass man nach einer schlechten Nacht keinen Flow-Tag haben wird. Es ist menschlich, dass Stress ab einem individuellen Level die Produktivität hemmt.
Zeit lassen – haben – nehmen
Flow braucht Zeit. Er lässt sich nicht erzwingen. Er schenkt aber auch Zeit, weil man in einer Flow-Phase viel schafft. Flow lässt sich nicht in unsere Vorstellungen von Arbeit und Ruhe pressen. Es kann sein, dass die Flow-Phase anklopft, wenn Sie eigentlich anderes geplant haben. Wer sich dann die Zeit nimmt oder nehmen kann, hat anschließend einen größeren Zeitgewinn. Also: Follow your Flow.
Ihre Gudula Buzmann
Dr. Frederik Hümmeke, Follow your Flow
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Verlag Books4success
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