Wie lange reicht das Weihnachtspolster?

In vielen Handelsbereichen wird im letzten Quartal eines Jahres gut verdient. Damit wird nicht nur der neue Einkauf des Folgejahres finanziert. Bei eingetragenen Kaufleuten beispielsweise hängt am Ertrag auch die Privatentnahme. Das Liquiditätspolster auf dem Geschäftskonto dient in den ersten Monaten des Folgejahres als Puffer, um entspannt wirtschaften zu können. Doch wie lange hält dieses Polster vor?

Es schmilzt ziemlich schnell dahin, wenn der Einkauf in Bezug auf die zu erwartende Nachfrage zu hoch ist. Es schmilzt auch, wenn die übrigen Kosten proportional stärker steigen, als Umsatz und Ertrag, ganz zu schweigen, wenn sich aufgrund privater Kostensteigerung auch noch die Entnahme erhöhen müsste.

Ein Drei-Punkte-Plan hilft bei der Polster-Prognose:

1. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die Abbuchungen in den ersten drei Monaten des Jahres und berücksichtigen Sie vor allem Jahresrechnungen von Versicherungen, aber auch zu erwartende Rechnungen für bereits erteilte Aufträge.
2. Prognostizieren Sie den Umsatz vorsichtig und den Einkauf dafür ebenso, denn die Diskussion um steigende Kosten für Verbraucher hat gegen Jahresende 2023 wieder Fahrt aufgenommen und dämpft die Konsumneigung.
3. Gleichzeitig darf das Angebot nicht zu mickrig wirken. Planen Sie die Themen für Aktionsflächen, mit denen Sie in den nächsten drei Monaten Akzente setzen wollen, mit einem hohen Anteil Bestandssortiment und nur so viel Neuware, wie es Ihre Liquidität zulässt. Räumen Sie aber gleichzeitig den Verkaufsraum so um, sodass er mit weniger Warenbestand gut gefüllt aussieht.

Und wenn Sie bedauerlicherweise zu denjenigen Unternehmen gehören sollten, die mit dem Weihnachtsgeschäft 2023 gar nicht zufrieden waren, gehört bis auf weiteres regelmäßiges Umgestalten zum Pflichtprogramm, um den Laden trotz älterer Ware frisch wirken zu lassen.

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